Der Angriff
Nachdem die NSDAP in Berlin wegen gewalttätigen Zwischenfällen bei ihren Versammlungen Redeverbot bekommen hatte, gründete der Gauleiter von Berlin-Brandenburg, Joseph Goebbels, die Wochenzeitung "Der Angriff. Für die Unterdrückten - Gegen die Ausbeuter!", deren erste Ausgabe am 4. Juli 1927 erschien. Die Zeitung konkurrierte mit dem seit 1926 bestehenden offiziellen Parteiblatt "Berliner Arbeiterzeitung" der Brüder Otto und Gregor Strasser; sie wurde mehrfach vom Berliner Polizeipräsidenten verboten und mit Strafen belegt, hielt sich aber und wurde im November 1930 in eine Tageszeitung umgewandelt. Die Zeitung war ein Kampfblatt, das sich weniger an der Aufmachung schon bestehender Zeitungen als am Flugblatt orientierte und dessen Merkmale vorführte, wie etwa Auflösung des Textes in eine Serie gestaffelter Überschriften, aggressive Polemik, Behauptungen statt Argumente, Schmähungen und Beleidigungen. Goebbels, der die Zeitung bis 1934 herausgab, agitierte vor allem gegen den jüdischen Berliner Vizepolizeipräsidenten Bernhard Weiß (1880-1951), der von ihm "Isidor" genannt wurde, und profilierte sich im weiteren durch demagogische, zynische und antisemitische Verleumdungen. Die letzte Nummer des Angriff wurde im April 1945 in Berlin gedruckt und verkündete den "Endsieg" zu einem Zeitpunkt, als die Truppen der Sowjetarmee bereits die Stadt erreicht hatten.