Karte 1922
John Heartfield John Heartfield Wieland Herzfelde, Eva und George Grosz, Rudolf Schlichter, John Heartfield

John Heartfield

geboren19.6.1891 in Berlin

gestorben26.4.1968 in Berlin (Ost)

Buchhändler

Geboren als Helmut Herzfelde. Nach dem frühen Tod der Eltern Lehre als Buchhändler und von 1908-1911 Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule bzw. 1913/14 an der Kunst- und Handwerkerschule Charlottenburg. Nach Kriegsteilnahme gründete Herzfelde gemeinsam mit seinem Bruder Wieland 1916 den Verlag „Neue Jugend“, später den „Malik“-Verlag . Er nennt sich John Heartfield. 1919 Mitglied der KPD. Ab 1920 war er in der Dadaismus-Bewegung aktiv und entwickelte unter dem Einfluß von George Grosz die Kunstform der politischen Fotomontage. John Heartfield nutzte das "Foto als Waffe“, als radikales und sinnfälliges Instrument politischer Aufklärung und revolutionärer Agitation. Die in Berlin erschienene "AIZ" (Arbeiter-Illustrierte-Zeitung), die zweitgrößte deutsche Illustrierte der Weimarer Republik, bot ihm für seine Arbeiten ein äußerst massenwirksames Forum.1933 flüchtete er aus Deutschland, zuerst nach Prag, dann über Paris nach London.

1950 kehrte Heartfield nach Deutschland zurück und lebte in der DDR. 1956 Aufnahme in die Akademie der Künste, 1961 Verleihung des Deutschen Friedenspreises. Heartfields "operative Kunstauffassung“, also mit der Kunst nicht in der Abgeschiedenheit der Museen wirken zu wollen, sondern im politischen Alltag der Straße und der Massenmedien eingreifend tätig zu sein, hatte großen Einfluß auf die emanzipatorischen Bewegungen der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

John Heartfield