George Grosz
26.7.1893 in Berlin
6.7.1959 in Berlin
George Grosz war Sohn eines Berliner Gastwirtes und wuchs in der Gemeinde Stolp in Pommern auf. Im Jahre 1909 wurde er an der Königlichen Kunstakademie Dresden aufgenommen. Ab 1912 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Berlin als Schüler von Emil Orlik. Am I. Weltkrieg nahm Grosz als Freiwilliger teil, wurde schwer verwundet und verbrachte die Zeit bis zum Ende des Krieges in einem Lazarett für nervenkranke Soldaten.
Schon während der Kriegszeit erregte er Aufsehen durch erste abstrakte Malereien, 1917 erschien im Berliner Malik-Verlag die „Kleine Grosz-Mappe“.
Nach dem Niedergang der Monarchie und der Novemberrevolution 1919 wurde Grosz Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands. Im Berlin der Weimarer Republik ließ er sich durch die modernen Kunstströmungen des Futurismus und Dadaismus, des Expressionismus und der „Neuen Sachlichkeit“ inspirieren. Grosz wurde zum kompromisslosesten und politisch bedeutendsten Zeichner seiner Zeit. Der Moloch Großstadt mit all seinen abgründigen Facetten, der militaristische Geist der Gesellschaft, das konservativ-reaktionäre Bürgertum der Weimarer Republik wurden seine Themen.
1920 mußte sich Grosz in einem Gotteslästerungsprozeß verantworten, er hatte in einer Zeichnung Christus am Kreuze mit einer Gasmaske dargestellt, die Unterschrift lautete: „Maul halten und weiter dienen“.
Im Jahr 1922 bereiste er gemeinsam mit Martin Andersen Nexö die junge Sowjetunion und traf auf Lenin und Trotzki. Enttäuscht von der diktatorischen Gewaltherrschaft der russischen Kommunisten trat er aus der KPD aus. 1926 gründete Grosz zusammen mit Maximilian Harden, Max Pechstein und Erwin Piscator den „Club 1926 e.V.“, eine Gesellschaft für Politik, Wissenschaft und Kunst.
Im September 1932 wurde Grosz an eine Kunstschule in New York berufen, wo er bis zum Sommer 1959 arbeitete und lebte.
Die Nationalsozialisten diffamierten Grosz' Werke als „entartete Kunst“ und beschlagnahmten 285 von ihnen aus deutschen Museen. Seine Bilder wurden in der Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt.
Im Jahre 1959 beschließt Grosz die Rückkehr nach Deutschland. Nur wenige Wochen nach seiner Übersiedlung stirbt er völlig unerwartet an einem Herzschlag in Berlin.