Johann Friedrich August Borsig
23.6.1804 in Breslau
6.7.1854 in Berlin
Maschinenbauer
August Borsig, geboren 1804 in Breslau, entstammte einer schesischen Handwerker- und Bauernfamilie. Nach einer Zimmermannslehre besuchte er die Kunst- und Bauhandwerksschule in Breslau, dann studierte er auf dem Königlichen Gewerbeinstitut in Berlin, von dem er ohne Examen abging. Es folgte eine praktische Ausbildung im sich damals gerade in Preußen entwickelnden Maschinenbau und in der Eisengießerei, wo er ein besonderes Geschick an den Tag legte.
Nach einigen Jahren Berufstätigkeit gründete er im Alter von 33 Jahren seine eigene Eisengießerei und „Maschinenbau-Anstalt“ am Oranienburger Tor in Berlin. Zuerst wurden dort vor allem Dampfmaschinen für die Rübenzuckerproduktion gefertigt. Dann kam 1841 das Produkt der Zukunft hinzu: die Lokomotive. Borsig erlangte einen hervorragenden Ruf als Lokomotivenbauer und seine Firma steig zum größten Lokomotiv-Produzenten auf dem Kontinent auf. Sie behauptete sich erfolgreich gegen die englische Konkurrenz. Die Versorgung mit Rohmaterialien besorgte seit 1847 das Eisenwerk in Moabit. Kurz vor seinem frühen Tode 1854 entschied sich Borsig noch für den Erwerb eines Grubenkomplexes in Oberschlesien, der der Kern für eine umfangreiche Kohle- und Stahlproduktion durch die Firma Borsig werden sollte.
Nach seinem Tode wurde das Unternehmen Borsig von einem Nachlasskonsortium verwaltet und gelangte erst gegen Ende des Jahrhunderts in den Besitz der Enkel des Gründers, der eine der großen Pionierleistungen bei der Industrialisierung Preußens vollbracht hat.