Friedrich August Stüler
28.1.1800 in Mühlhausen
18.3.1865 in Berlin
Friedrich August Stüler, geboren als Sohn eines Pfarrers, studierte 1818 bis 1827 an der Bauakademie und an der Universität Berlin. Noch als Student war er 1824 an der Gründung des Berliner Archiktenvereins beteiligt. Zum Abschluss seiner Ausbildung unternahm er 1829/30 mit dem Freund Eduard Knoblauch eine Italienreise. Nach seiner Rückkehr wirkte er als
Mitarbeiter Karl Friedrich Schinkels, 1830 wurde er zum Hofbauinspektor, und bereits ein Jahr darauf zum Hofbaurat und Direktor der Schlossbaukommission ernannt. Da es in den dreißiger Jahren keine bedeutenden Bauaufgaben gab, profilierte sich Stüler durch die Planung und den Bau von Wohn- und Geschäftshäusern in Berlin (z. B. das Café Kranzler) und Herrenhäusern in der Mark.
Ab 1834 fungierte er auch als Lehrer an der Bauakademie in Berlin, wo er 1849 zum Mitdirektor ernannt wurde. 1836/37 plante und errichte Stüler zusammen mit Johann Gottfried Schadow seinen ersten Kirchenbau, die romantische Kirche zu Nikolskoe, der ihm auch einen eigenen Kontakt mit dem architekturinteressierten Friedrich Wilhelm IV., damals noch Kronprinz, einbrachte. Stüler wurde Mitglied der Oberbaudeputation und, nach deren Auflösung, Ministerialbaurat im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Nach Schinkels Tod wurde er 1841 gemeinsam mit Ludwig Persius Bauberater des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., wobei Persius für Potsdam, Stüler für Berlin zuständig war. Er führte ab 1842 den Titel „Architekt des Königs“ und wurde 1845, nach Persius Tod, alleiniger Bauberater des Königs. Stülers Werkverzeichnis nennt Ortsnamen von 262 Kirchen und 11 Kapellen, bei denen er durch Planung, Neubau, Umbau oder Gutachten beteiligt war. 16 Landschlösser wurden unter seiner Regie in Preußen gebaut.
Nach 1848 arbeitete er noch an solchen Großbauten wie der Hohenzollernburg zu Hechingen, dem Schweriner Schloss, dem Nationalmuseum in Stockholm, der Universität Königsberg und der Akademie der Wissenschaften in Budapest. Stüler selbst sah die Errichtung des Neuen Museums auf der Berliner Museumsinsel als sein Hauptwerk an.