Schauspielhaus 1848
Berlin ("Konzerthaus Berlin")
An der Stelle des heutigen Schauspielhauses („Konzerthaus Berlin“) auf dem Gendarmenmarkt befand sich das zwischen 1800 und 1802 erbaute neue Nationaltheater mit 2000 Sitzplätzen. Dieses von Karl Gotthard Langhans errichtete Gebäude brannte jedoch schon 1817 bis auf seine Grundmauern ab.
Karl Friedrich Schinkel zeichnete für den Neubau des königlichen Schauspielhauses verantwortlich, das sich in Architektur und Standort perfekt in die Gebäudekonstellation zwischen Französischem und Deutschem Dom einpassen sollte. Die Bühne wurde als Königliches Schauspielhaus am 26. Mai 1821 mit einer Aufführung der „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang von Goethe eröffnet. In diesem Gebäude fand die Uraufführung von Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz", dirigiert vom Komponisten selbst, statt.
Der umliegende Gendarmenmarkt sah sich auch im Mittelpunkt politisch bedeutender Ereignisse: Die Revolution von 1848/49 kündigte sich schon 1847 auf dem Gendarmenmarkt durch die sogenannte " Kartoffelrevolution" an, ein Aufruhr gegen gestiegene Lebensmittelpreise. Während der Märzrevolution von 1848 wurden die in den Barrikadenkämpfen Gefallenen auf den Stufen des Deutschen Domes feierlich aufgebahrt. Ab September 1848 tagte die preußische Nationalversammlung mehrere Wochen im Großen Saal des Schauspielhauses.
Letzter Intendant vor der fast vollständigen Zerstörung des Gebäudes im II. Weltkrieg war 1934-45 der Regisseur und Schauspieler Gustaf Gründgens. Nach Sicherungsarbeiten in den 50er und Rekonstruktionsarbeiten in den 60er Jahren begann der systematische Wiederaufbau des Gebäudes erst 1979. Seit seiner Neueröffnung am 1. Oktober 1984 dient das Schauspielhaus neben der 1961 im Westteil der Stadt errichteten Berliner Philharmonie als Konzerthaus.