Frankfurt am Main 1848
Frankfurt am Main
Die Märzrevolution 1848 bringt die Forderung der deutschen Demokraten nach einer Nationalversammlung auf den Plan. Am 5. März werden die Abgeordneten aller deutschen Lande nach Frankfurt berufen. Vom 31. März bis 3. April 1848 tritt hier ein Vorparlament zusammen, um die Grundlagen einer deutschen Parlamentsverfassung zu beraten. Am 18. Mai eröffnen die Abgeordneten in der Paulskirche die erste deutsche Nationalversammlung. Die Verabschiedung einer liberalen Reichsverfassung und Wahl eines neuen deutschen Kaisers vom 27./28. März 1849 blieben jedoch vergebens: Friedrich Wilhelm IV. lehnte die Wahl ab, Abgeordnete werden zurückgezogen. Das Werk des Frankfurter Paulskirchenparlaments scheitert am Starrsinn der Königshäuser, insbesondere Preußens und Österreichs. In den folgenden Jahren trat wieder der Gesandtenkongress des Deutschen Bund im Frankfurter Palais Thurn und Taxis zusammen.
Der preußische Boykott des Frankfurter Fürstentages 1863 führte in den „ Deutschen Krieg“, bei dem die Freie Reichsstadt auf Seiten Österreichs gegen Preußen steht. Am 16. Juli 1866 besetzen preußische Truppen Frankfurt. Es verliert seine Selbständigkeit, wird von den Preußen annektiert und in die Provinz Hessen-Nassau eingegliedert. Als Stadtgemeinde ist Frankfurt der königlichen Regierung in Wiesbaden unterstellt. Nach dem Friedensschluß mit Frankreich 1871 im Gasthof „Zum Schwan“ gibt Fürst Otto von Bismarck seiner Hoffnung Ausdruck, daß der „Friede von Frankfurt“ auch ein Friede Preußens mit Frankfurt sein würde. Die folgenden Jahrzehnte brachten Frankfurt nicht nur Frieden, sondern auch den Aufstieg zu einem modernen Industrie- und Handelsplatz.