Neue Rheinische Zeitung - NRZ
Erschien von Mai 1848 bis Mai 1849 in Köln unter der Leitung von Karl Marx. Rückblickend charakterisierte Friedrich Engels die Zeitung und ihre Leitung so: "Die Verfassung der Redaktion war die einfache Diktatur von Marx. Ein großes Tageblatt, das zur bestimmten Stunde fertig sein muß, kann bei keiner anderen Verfassung eine folgerechte Haltung bewahren. Hier aber war noch dazu Marx' Diktatur selbstverständlich, unbestritten, von uns allen gern anerkannt. Es war in erster Linie sein klarer Blick und seine sichere Haltung, die das Blatt zur berühmtesten deutschen Zeitung der Revolutionsjahre gemacht haben." Das politische Programm der "Neuen Rheinischen Zeitung" bestand nach Engels Beschreibung aus zwei Hauptpunkten: "Einige, unteilbare, demokratische deutsche Republik und Krieg mit Rußland, der die Wiederherstellung Polens einschloß." Das gewaltsame Ende der Zeitung beschreibt Engels ebenfalls: "Endlich am 18. Mai 1849 kam der Schlag. Der Aufstand in Dresden und Elberfeld war unterdrückt, der in Iserlohn umzingelt, die Rheinprovinz und Westfalen starrten von Bajonetten, die nach vollendeter Vergewaltigung der preußischen Rheinlande gegen die Pfalz und Baden zu marschieren bestimmt waren. Da endlich wagte die Regierung, uns auf den Leib zu rücken. Die eine Hälfte der Redakteure war unter gerichtlicher Verfolgung, die andere als Nichtpreußen ausweisbar. Dagegen war nichts zu machen, solange ein ganzes Armeekorps hinter der Regierung stand. Wir mußten unsere Festung übergeben, aber wir zogen ab mit Waffen und Bagage, mit klingendem Spiel und mit der fliegenden Fahne der letzten, roten, Nummer, in der wir die Kölner Arbeiter vor hoffnungslosen Putschen warnten und ihnen zuriefen: "Die Redakteure der 'Neuen Rheinischen Zeitung' danken Euch beim Abschiede für die ihnen bewiesene Teilnahme. Ihr letztes Wort wird immer und überall sein: Emanzipation der arbeitenden Klasse!". So endete die "Neue Rheinische Zeitung", kurz ehe ihr erster Jahrgang vollendet."