Karte 1866

Wilhelmshaven 1869

Wilhelmshaven

Die Stadt an der niedersächsischen Nordseeeküste ist eine sehr junge Stadt und eng mit der deutschen Marine verbunden. 1853 erwarb das Königreich Preußen vom Großherzogtum Oldenburg ein unbebautes Gelände von ca. 313 ha Größe, auf dem 1856 mit dem Bau eines Marinehafens begonnen wurde. Doch erst der 17. Juni 1869 wird das offizielle Gründungsdatum der Stadt, als die Großbaustelle am Jadebusen anläßlich eines Besuchs Königs Wilhelm I. den Namen Wilhelmshaven bekam. 1873 erhielt der mit dem Hafen entstehende Ort eine städtische Kommunalverfassung, blieb aber rechtlich eine Landgemeinde und wurde erst 1919 nach einigen Eingemeindungen selbständige Stadt. An dem Hafen wurde in drei Bauabschnitten bis 1909 gebaut. Bereits 1900 war eine erste große Hafenerweiterung für die neuen Dimensionen der von Kaiser Wilhelm II. geplanten Hochseeflotte notwendig geworden. Hinzu kam ab 1907 der Bau der Kaiser-Wilhelm-Brücke, die lange Zeit die größte Drehbrücke Europas war. Am 6. November 1918 nahm die Revolution von Wilhelmshaven ihren Ausgang, als die Marinesoldaten den Gehorsam verweigerten, im Januar 1919 kämpften Spartakisten in der Stadt und beschossen eine Kaserne. Im Dritten Reich wurde die Stadt durch Eingemeindungen vergrössert und die Hafenanlagen und Werften weiter ausgebaut. 1938 hatte Wilhelmshaven 100.000 Einwohner. Die Stadt, die bereits 1939 zum ersten Mal bombardiert wurde, war am Ende des Zweiten Weltkriegs zu 90 Prozent zerstört. Hafen, Schleusenanlagen und Werften mussten auf Anweisung der Alliierten demontiert werden, doch begann bereits 1956 mit der Aufstellung der Bundeswehr der Wiederaufbau der Anlagen und die Entwicklung zum größten Marinestandort der Bundesrepublik Deutschland. 1946 wurde Wilhelmshaven zusammen mit dem Land Oldenburg in das Land Niedersachsen eingegliedert.