Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen
25.8.1791 in Korbach
28.11.1860 in Bonn
Diplomat
Aus armen, bürgerlichen Verhältnissen stammend, besuchte der Sohn eines Offiziers im holländischen Dienst mehrere Bildungseinrichtungen, die ihn auf den diplomatischen Dienst vorbereiteten. Die wichtigsten Stationen seiner Laufbahn als Diplomat waren Rom, Bern und London. Ab 1816 versah Bunsen seinen Dienst in der preußischen Gesandtschaft in Rom. Zu seinen Hauptaufgaben gehörten die Verhandlungen mit der Kurie aus Veranlassung der Auseinandersetzung über die gemischten Ehen. Der Nachwelt in Erinnerung geblieben ist Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen vor allem jedoch durch den von ihm erworbenen Palazzo Caffarelli auf dem römischen Kapitol, dem preußischen Gesandtschaftssitz, den er maßgeblich zu einem einzigartigen kulturellen Mittelpunkt gestaltete. Bunsen ist die Gründung des Archäologischen Instituts zu verdanken.
Bekannt geworden ist Bunsen auch durch seinen intensiven 1873 von Ranke herausgebrachten Briefwechsel mit Friedrich Wilhelm III., mit dem ihm eine langjährige Freundschaft verband. Dieser Freundschaft hatte Bunsen auch im Jahr 1841 seine Berufung zum preußischen Gesandten in London zu verdanken. Er entwickelte Vorstellungen über eine Zusammenarbeit des deutschen Protestantismus mit der anglikanischen Kirche.
Nach politischen Misserfolgen zog er sich 1854 ins Privatleben zurück und verfasste wissenschaftliche und publizistische Arbeiten, in denen er sich vorrangig gegen ultramontane Bestrebungen positionierte.