Reichspogromnacht
Auf Initiative von Joseph Goebbels von NSDAP-Mitgliedern und SA organisierte Ausschreitungen gegen die Juden in der Nacht vom 9. zum 10. 11. 1938 im gesamten Deutschen Reich, die als angeblich spontane Kundgebungen des deutschen Volkes dargestellt wurden. Im Verlauf dieser einen Nacht wurden 91 Juden, meist Geschäftsleute, ermordet, fast alle Synagogen sowie 171 Wohnhäuser zerstört und über 7.000 jüdische Geschäfte geplündert und verwüstet. Propagandistischer Anlaß für die von den Machthabern eingeleiteten tödlichen Kravalle war das Attentat auf den Legationssekretär der deutschen Botschaft in Paris, Ernst Eduard vom Rath, durch Herschel Grynzspan am 7. November 1938 gewesen. Der 17jährige Jude erschoß vom Rath in der Annahme, den deutschen Botschafter vor sich zu haben, an dem er die Deportation seiner Eltern rächen wollte. Der NS-Führung diente diese Tat als Vorwand, rund 35.000 Juden zusammenzutreiben und in Konzentrationslager zu verbringen. Die Emigration konnten sie sich auf Anweisung von Generalfeldmarschall (und ab 1940 Reichsmarschall) Hermann Göring mit hohen Summen freikaufen. Ein noch größeres Geschäft machte Göring mit der Schadensersatzzahlung nach dem Pogrom. Nachdem sich vielfach herausgestellt hatte, daß die betroffenen Geschäfte in deutschem Besitz waren und von Juden nur als Pächter oder Mieter betrieben wurden, mussten alle Juden im Reich gemeinsam eine Milliarde Reichsmark aufbringen, um den Schaden zu bezahlen.