Alfred Döblin
10.8.1878 in Stettin
26.6.1957 in Emmendingen
Psychiater, Schriftsteller
Alfred Döblin wurde als Sohn eines pommerschen Schneidermeisters geboren. Im Jahre 1900 nahm er ein Medizinstudium in Berlin auf, zugleich begann seine literarische Tätigkeit. Von 1911 bis 1933 war der promovierte Psychiater Kassenarzt für Nervenkrankheiten in Berlin. Mit seinem Erzählband "Die Ermordung einer Butterblume" und den Romanen "Die drei Sprünge des Wang-Lun" (1915), "Wadzeks Kampf mit der Dampfturbine" (1918) und "Wallenstein" (1920) avancierte Döblin zu einem der führenden Vertretern der expressionistischen Literatur in Deutschland.
1929 erschien sein Erfolgsroman „Berlin Alexanderplatz“. Mit diesem Werk wurde er einer der populärsten Schriftsteller der Weimarer Republik. 1933 emigrierte Döblin nach Paris, denn aufgrund seiner jüdischen Herkunft fühlte er sich vor den Nationalsozialisten nicht mehr sicher. Im Exil setzte er seine literarische Tätigkeit fort. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten gelangte er 1940 über Spanien und Portugal in die USA, wo er ein Jahr später zum Katholizismus konvertiert.
Nach Kriegsende war Döblin als Literaturinspekteur der französischen Militärregierung im Range eines Obersten tätig. Döblin hatte inzwischen die französische Staatsbürgerschaft angenommen. Er lebte in dieser Zeit in Baden-Baden und Mainz. 1953 zog Döblin erneut nach Paris, enttäuscht von der politischen Entwicklung im Nachkriegsdeutschland.