Karte 1922

Sportpalast 1943

Berlin

Am 17.11.1910 wurde der Berliner Sportpalast als „größter Eispalast der Welt“ eröffnet. Anfangs „Hohenzollern-Sport-Palast“ genannt, wurde der Mehrzweckbau u.a. mit den legendären Berliner Sechs-Tage-Rennen bald zu einem Eldorado der Radsportfreunde. Trotz der zahlreichen Massenveranstaltungen (1921 „größtes Kino der Welt“) war der Palast bis in die dreißiger Jahre vom Pleitegeier bedroht. Dennoch wurde die Veranstaltungshalle als Zentrum von Unterhaltung, Sport und Politik über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Nach mehreren Zwangsversteigerungen wurde von 1934 bis 1961 die Züricher „Eidgenössische Versicherungs AG“ Eigentümerin, auch in der Zeit von 1942 bis Kriegsende, als das „Reichspropaganda-Amt Berlin, Dienststelle Berliner Sportpalast“ die Leitung des Hauses übernahm. In die Geschichte ging die berüchtigte Propagandaveranstaltung der NSDAP vom 18. Februar 1943 ein, während der Joseph Goebbels den „totalen Krieg“ verkündete.
Auch nach dem Krieg wurden in dem nach starker Zerstörung (provisorisch) wiedererrichteten Bau erneut zahlreiche Sport- und Konzertveranstaltungen durchgeführt.
Bis Anfang der siebziger Jahre traten hier die Größen des internationalen Popgeschäfts auf, Ray Charles, Frank Zappa, Jimi Hendrix, Pink Floyd u.a. gaben sich die Klinke in die Hand.
Am 31. März 1973 schloß das Haus seine Pforten, wenig später wurde es abgerissen. An seiner Stelle an der Potsdamer Straße wurde der (später berüchtigte) „Sozial-Palast“ (funktionaler Wohnungsbau) errichtet.

Goebbels' "Totaler Krieg"

Der Sportpalast in Berlin

Der Sportpalast in Berlin

Das Innere des Sportpalast in Berlin

Das Innere des Sportpalast in Berlin