Preußischer Landtag 1933
Berlin (Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses)
Das neue Gebäude des Preußischen Landtages (und heutigen Sitzes des Berliner Abgeordnetenhauses) wurde in den Jahren 1892-1899 erbaut. Es befindet sich in der Nähe des ehemaligen Preußischen Herrenhauses, dem heutigen Bundesratsgebäude. Beide Gebäude wurden von Friedrich Schulze Colditz entworfen.
1918 tagte in diesem Haus der allgemeine Kongreß der Arbeiter und Soldatenräte, der hier die Wahlen zur Nationalversammlung (der späteren Weimarer Republik) beschloß.
Bis 1932 regierte im Preußischen Landtag die sogenannte „Weimarer Koalition“. Diese bestand aus den Sozialdemokraten, dem Zentrum und der DDP. Nach der Absetzung der preußischen Staatsregierung durch den staatsstreichähnlichen „Preußenschlag“ im Juli 1932 verlor der Preußische Landtag jede parlamentarische Bedeutung, ehe er vom nationalsozialistischen preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring endgültig aufgelöst wurde.
Während der 50er Jahre stellte die DDR das beinahe völlig zerstörte Gebäude als Teil des "Hauses der Ministerien" teilweise wieder her. Büros der staatlichen Planungskomission fanden in dem Gebäude Platz. 1989, unmittelbar nach dem Fall der Mauer, wurde die Idee geboren, das Haus wieder als Parlamentsgebäude zu nutzen. Seit 1993 ist es Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses.