Tannenberg 1914
Tannenberg (Stebark)
Tannenberg, die heutige Gemeinde Stebark, ca. 30 Kilometer südostlich von Olsztyn (Allenstein), erlebte in ihrer Geschichte zwei herausragende kriegerische Schlachten.
Am 15. Juli 1410 trafen zwischen Grunwald und Tannenberg die vereinigten Armeen der Litauer, Polen, Russen, Tataren und Böhmen unter Führung des polnischen Königs Wladislaw Jagiello auf das Heer des Deutschen Ordens, das vom Hochmeister Ulrich von Jungingen angeführt wurde. Die Schlacht, eine der gewaltigsten des Mittelalters, endete mit einer schweren Niederlage des Deutschen Ordens.
Die Schlacht bei Tannenberg bildete den Kulminationspunkt einer endlosen Reihe von Auseinandersetzungen um Gebietsansprüche im ausgehenden Mittelalter.
Über 500 Jahre später, kurz nach Beginn des I. Weltkrieges Ende August 1914, standen sich deutsche und russische Truppen gegenüber:
Nach der verlorenen Schlacht bei Gumbinnen und dem Rückzug der 8. deutschen Armee war die Lage an der Ostfront für die deutsche Oberste Heeresleitung schon kurz nach Kriegsbeginn äußerst prekär. Unter dem neuen Oberbefehl von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff wurden die Truppen jedoch neu formiert und gingen bei Tannenberg wieder in die Offensive.
Der überraschende Sieg über die Narew-Armee und die Gefangennahme von 92.000 Russen sowie die Beute von über 300 Geschützen wurden in der deutschen Öffentlichkeit nach dem Debakel der Marne-Schlacht an der Westfront begeistert aufgenommen. Um Hindenburg entstand ein ausgeprägter Kult als sogenannter "Held von Tannenberg". Nach dem verlorenen Weltkrieg wurde zur Erinnerung an die Siege Hindenburgs 1927 das Tannenbergdenkmal errichtet. Später von Adolf Hitler in „Reichsehrenmal Tannenberg“ umbenannt, wurde es am Ende des II. Weltkrieges von der Roten Armee gesprengt.