Augustus Reichsgraf zu Sayn-Wittgenstein und Hohenstein
14.4.1663 Geburtsort unbekannt
1735 Sterbeort unbekannt
Politiker
Reichsgraf
Augustus wird am 14.April 1663 als Sohn des Grafen Gustav und als Enkel des Grafen Johann von Sayn-Wittgenstein geboren. Sein voller Titel lautet: Augustus Reichsgraf zu Sayn-Wittgenstein und Hohenstein, Herr zu Homburg, Valendar, Neumagen, Lohr und Clettenberg. Großvater Johann von Sayn-Wittgenstein hatte sich bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden als brandenburgischer Gesandter einen Namen gemacht.
Augustus beginnt seine Laufbahn am kurpfälzischen Hof als Geheimer Rath. In dieser Eigenschaft ist er bei der Königskrönung Friedrichs I. 1701 in Königsberg anwesend. Ein Jahr später tritt er als Obermarschall in preußische Dienste und wird schnell zum Werkzeug des korrupten und intriganten Premiers Graf Kolbe von Wartenberg. Reichsgraf Augustus erhält bald einflussreiche und gewinnbringenden Ämter, u.a. im Oberdomänendirektorium und im Salzdirektorium, was ihm etwa 500 Taler im Jahr an Abgaben bringt. Damit nicht zufrieden, verfünffacht er eigenmächtig die Summe, was zu einer Untersuchung führt, die aber im Sande verläuft. Nicht so glimpflich kommt Wittgenstein davon, als im Jahr 1710 entdeckt wird, dass er sich an der für die ganze Monarchie zuständigen Feuerkasse, einer Art Feuerversicherung, vergriffen hat. Es stellt sich ein undurchschaubares Gewirr von Bereicherung und Veruntreuung heraus. Der Reichsgraf wird verhaftet und nach Spandau gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wird. Der geht milder aus, als verdient. Sayn-Wittgenstein muss 70.000 Taler Strafe bezahlen und kann sich dann mit seinen zusammengescharrten Reichtümern auf seine Güter zurückziehen. Dort lebt er bis zu seinem Tode im Jahr 1735.