Johann Rudolf Bischoffwerder
13.11.1741 in Ostermondra/Thüringen
31.10.1803 in Marquardt bei Potsdam
Berater FW II.
Johann Rudolf von Bischoffwerder wurde 1741 im thüringischen Ostramondra als Sohn eines Offiziers geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaft nahm er 1760-63 auf preußischer Seite am Siebenjährigen Krieg teil. Nach dem Krieg trat er in die Dienste des Herzogs Karl von Kurland, seit 1778 führte er ein Bataillon Feldjäger. Er trat dem Freimaurerorden bei, wandte sich dann aber den Rosenkreuzern zu, von denen er in das von ihnen angeblich bewahrte kosmologisch-theologische Geheimwissen eingeführt zu werden wünschte. Im Auftrag des Herzogs Friedrich-August von Braunschweig-Öls überzeugte er durch seinen aufrichtigen Glauben an die Lehren des Ordens den Prinzen von Preußen, den späteren König Friedrich Wilhelm II., zum Eintritt in den Geheimbund, über den dann die Verbindung des Prinzen mit Johann Christoph von Wöllner zustande kam. Wöllner und Bischoffwerder wurden zu den wichtigsten Beratern des Prinzen, der sie nach seinem Regierungsantritt mit zahlreichen Ehrungen und Geschenken bedachte und Bischoffwerders militärische Karriere voranbrachte. Er war auch in diplomatischen Missionen unterwegs, bereitete ein gemeinsames Vorgehen gegen die französische Revolution vor und verkündete die Pillnitzer Deklaration von 1791. Er nahm als Generalmajor an der Kampagne von 1792, die das Ergebnis der Deklaration vom Vorjahr darstellt, teil. Bis zum Ende der Regierung seines Königs 1797 blieb er Minister für Außenpolitik und einer seiner engsten Vertrauten, wurde dann aber bald nach seinem Tode entlassen. Er zog sich dann auf sein Gut Marquardt bei Potsdam zurück, wo er 1803 starb.