Heine Veitel Ephraim
1703 in Berlin
1775 in Berlin
Geboren 1703 in Berlin, entwickelte Veitel Heine Ephraim aus bescheidenen Anfängen eines der größten Bankhäuser im Preußen des 18. Jahrhunderts. Er begann als Lieferant von Silber an die preußischen Münzen und gewährte dem Kronprinzen, später König Friedrich II., Kredite, was ihm die lebenslange Gunst Friedrichs einbrachte. Durch die Münzpacht im Siebenjährigen Krieg, an der unter anderem auch Daniel Itzig beteiligt war, erwarb er ein gewaltiges Vermögen. Der König wies ihn an, Münzverschlechterungen durchzuführen. Die damals entstandenen Münzen erhielten den Spottnamen „Ephraimiten“. Ephraim, der als Geldverleiher beim Adel Ansehen gewonnen hatte, war nicht nur Münzunternehmer, sondern auch Juwelenhändler und erhielt den Titel eines Hofjuweliers. Neben Geldgeschäften erledigte er für den Hof und das Heer auch die Lieferung zahlreicher Güter, wie es für die sogenannten Hofjuden typisch war. Er war beteiligt an, pachtete und besaß mehrere Manufakturen. Einen großen Teil seines Geldes investierte er in Grundbesitz.
Von 1748 bis zu seinem Tod war Ephraim Nachfolger seines Vaters im Amt des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Berlins. Er gründete eine Schule für die in seinen Fabriken arbeitenden Kinder. Wie auch Daniel Itzig baute auch er sich ein repräsentatives Palais auf dem Mühlendamm in Berlin. Er starb 1775.