Elisabeth Christine Ulrike von Braunschweig-Wolfenbüttel
8.11.1746 in Wolfenbüttel
18.2.1840 in Stettin
14.7.1765 bis 18.4.1769 Prinzessin von Preußen
Elisabeth Christine Ulrike wird am 8.11.1746 als vierte Tochter und als das zehnte Kind des Herzogs Karls I. von Braunschweig und dessen Gemahlin, Philippine Charlotte, einer Schwester Friedrichs des Großen geboren. Sie heiratet am 14.7.1765 in Salzdahlum ihren Cousin Friedrich Wilhelm, den 21-jährigen Neffen Friedrichs II. und designiertem Nachfolger. Elisabeth Christine gilt als bemerkenswert geistreich und schön. Der König hofft durch diese Heirat seinen Neffen von seinem Hang zu primitiven Ausschweifungen abzubringen. Die Rechnung geht nicht auf, der Prinz vernachlässigt seine Frau, sie rächt sich durch skandalöse Affären. Friedrich II. schreibt in seinen Memoiren: „Diese Verbindung, von der man glückliche Folgen erwartet hatte, entsprach leider nicht den Wünschen und Hoffnungen des königlichen Hauses. Der Gemahl, jung und sittenlos und einem niedrigen ausschweifenden Leben ergeben, von dem ihn nichts zurückzubringen vermochte, kränkte seine Gattin durch tägliche Beweise von Untreue. Die Prinzessin, welche in der Blüthe ihrer Schönheit stand, fand sich durch die geringe Beachtung und Rücksicht, welche ihr und ihren Reizen zu Theil wurden, beleidigt. Ihr lebhaftes Temperament und die gute Meinung, die sie von sich hatte, trieben sie an, sich für die Kränkungen und Beleidigungen, welche man ihr anthat, zu rächen.“ Nach der Geburt ihrer Tochter Friederike am 7.5.1767 verweigert sich die Prinzessin endgültig dem Gatten. Ihre diversen Affären wurden bekannt. Um etwaige Ansprüche illegitimen Nachwuchses auf den Thron auszuschließen, drängt der Prinz, im Einvernehmen mit seinen Oheimen, auf Scheidung, der letztlich der König als auch der Braunschweigische Hof zustimmen müssen.
Am 18..4.1769 wird die Ehe geschieden. Elisabeth Christine wird zunächst nach Küstrin verbannt und lebt dann in der Obhut ihres Vetters, des Herzogs August Wilhelm von Bevern, Gouverneur der Festung, in Stettin. Dort wohnt sie zunächst im Schloss, später in einem Landhaus. Ihre Tochter sieht sie nie wieder, lehnt auch später jegliche Annäherung ab. Lediglich Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. besucht sie einige Male. Sie stirbt am 18.2.1840 im Alter von 94 Jahren in Stettin. Ihre sterblichen Überreste befinden sich in der Schlosskirche von Stettin.