Charles Egide Duhan
14.3.1685 in Jandun (Frankreich)
3.1.1746 in Berlin
Erzieher Friedrich II.
Charles Egide Duhan wurde 1685 in Jandun in der Champagne geboren. Sein Vater Philippe, ein lokaler Adeliger, verließ zwei Jahre nach der Aufhebung des Edikts von Nantes die Heimat und ging ins pragmatisch-tolerante Berlin, wo ihm eine Karriere als Beamter gelang. Seine Frau und sein Sohn folgten ihm 1690.
Duhan wurde Lehrer am Französischen Gymnasium der Hauptstadt. Er fiel dem Grafen Dohna auf, der ihn zum Erzieher seines Sohnes bestellte. Duhan begleitete diesen auch bei der Belagerung von Stralsund, wo er besondere Tapferkeit an den Tag legte. Als König Friedrich Wilhelm I.davon hörte, ernannte er ihn zum Erzieher seines 1712 geborenen Sohnes Friedrich, des späteren Friedrich II. 1727 machte er ihn außerdem zum Gerichtsrat. Als im Jahr 1730 die Fluchtpläne des Thronfolgers den Jähzorn seines Vaters weckten, fiel auch der Instruktor in Ungnade und wurde in das brandenburgische Örtchen Memmel verbannt. Nachdem die Lage sich beruhigt hatte, brachte ihn Friedrich am Hof von Braunschweig-Wolfenbüttel unter, wo er bis 1740, dem Jahr der Thronbesteigung seines Ehemaligen Schützlings, als Erzieher tätig war. In diesem Jahr ernannte ihn der neue König zum Geheimrat im Amt für Auswärtiges und vier Jahre später auch zum Honorar der Akademie, ein Ehrenposten, den sich Duhan durch seine Pflege der Wissenschaften und Künste verdient hatte. So hinterließ er einige Beiträge zur Geschichte Brandenburgs und Preußens. Er starb 1746 an den Spätfolgen einer Verletzung, die er auf dem Feldzug von 1741 erlitten hatte.